Reisebericht Bolivien
Wunderwelt Altiplano
Janine Schmocker

Janine Schmocker

Autorin des Reiseberichts

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Bolivien Reisebericht

Nachdem ich vor Jahren wetterbedingt meinen Besuch im Hochland von Bolivien abkürzen musste und viele der Naturwunder im Altiplano verpasst habe, war für mich klar, dass ich diese Reise irgendwann nachholen würde. Ganze 14 Jahre später ist es nun endlich so weit. Ich lande am kleinen Provinzflughafen Uyuni und werde von einem Fahrer abgeholt. Das Abenteuer in die Wunderwelt des Altiplanos weit abseits der Zivilisation beginnt. Wir starten mit einem Besuch des bekannten Zugfriedhofs am Rande des Städtchens Uyuni. Hier haben diverse alte Dampflokomotiven und Zugwaggons ihre letzte Ruhestätte gefunden. Diese Züge wurden früher benutzt, um Rohstoffe aus den Minen durch den halben Kontinent zu den Häfen an der Pazifikküste zu transportieren. Mittlerweile sind die alten, rostigen Züge allerdings nicht viel mehr als ein attraktives Fotomotiv in der staubigen Wüste.

 

Wir setzen unsere Fahrt durch die trockene Landschaft fort, vorbei an Minenstädten mit so exotisch klingenden Namen wie San Cristobal, Culpina K oder Alota. Ausser Unterkünften für die zahlreichen Minenarbeiter in dieser Region, bieten diese Städtchen allerdings nicht viel Sehenswertes. Die anschliessende Fahrt durch das Valle de las Rocas (Steintal) führt dafür in eine einzigartige und faszinierende Welt aus bizarren Gesteinsformationen, welche natürlich alle auch einen passenden Namen besitzen. Mit ein bisschen Fantasie kann man auf jeden Fall verschiedene Figuren und Formen in den Gesteinsbrocken erkennen.

Am späten Nachmittag treffen wir in der einfachen Unterkunft auf einer Höhe von 4000m ein. Nachts wird es in dieser Höhenlage bitterkalt. Im Schichtenlook bereite ich mich auf die eisige Nacht vor und bin froh, dass ich zusätzlich unter einen Stapel von dicken Wolldecken kriechen kann, die mich einigermassen warmhalten. Trotzdem mache ich in dieser Nacht fast kein Auge zu. Das liegt aber wahrscheinlich eher an der extremen Höhenlage als an der Kälte.

Am nächsten Tag geht die Fahrt durch das Hochland weiter und ich werde für die beschwerliche Nacht mehr als entschädigt! Ein Höhepunkt jagt den nächsten. Ich besuche einsame Lagunen, welche in den unterschiedlichsten Farben erstrahlen. Im seichten Wasser tummeln sich zartrosafarbene Flamingos. Die wohl eindrücklichste Lagune für mich liegt am Fusse des Vulkans Licancabur: die türkisfarbene Laguna Verde. Auch die Salvador Dali-Wüste macht ihrem Namen alle Ehre. Die eigenartigen Felsformationen erinnern sehr stark an die surrealen Werke des berühmten spanischen Malers. Das wohl bekannteste Fotomotiv in dieser Gegend ist der Arbol de Piedra (Steinbaum). Ein ganz eigenes Spektakel erwartet mich bei den Geysiren Sol de Mañana. Auf einer Fläche von ca. 2 Quadratkilometern brodelt die Erde. Aus verschiedenen Geysiren schiessen Dampffontänen empor und dazwischen befinden sich unzählige blubbernde Schlammlöcher. Die Luft riecht stark nach Schwefel. Ein Erlebnis für alle Sinne!

 

Zum Abschluss der dreitägigen Reise durch das Hochland, erreichen wir den legendären Uyuni-Salzsee, ein Naturwunder sondergleichen. Die unendlich scheinende weisse Fläche wird nur unterbrochen von ein paar kleinen Inseln vulkanischen Ursprungs. Eine der grösseren ist die Insel Incahuasi. Eine kurze Wanderung führt zum Gipfel dieser Erhebung inmitten der weissen Wüste. Hier ist eine erstaunliche Vegetation mit jahrhundertealten Kakteen entstanden, die teilweise bis zu 10m hoch in den Himmel ragen. Vom höchsten Punkt aus geniesse ich die einmalige Aussicht über die weisse Salzfläche, welche teilweise noch vom Wasser der Regenzeit bedeckt ist. Im Hintergrund am Rande der weissen Wüste erhebt sich ein wunderschönes Bergpanorama mit dem Vulkan Tunupa.
Als letztes Highlight darf ich inmitten des Salzsees einen einmaligen Sonnenuntergang erleben. Die Sonne versinkt langsam hinter den Bergen und taucht die ganze Salzwüste in die verschiedensten Blau- und Goldtöne. Das Restwasser auf dem Salzsee wirkt dabei, wie ein riesiger Spiegel und bald verschwimmt die Grenze zwischen Horizont und Himmel. Ein grossartiger Abschluss dieser einmaligen Reise. Glücklich sinke ich an diesem Abend im fast ausschliesslich aus Salz erbauten Hotel ins Bett und lasse noch einmal die vielen neuen Eindrücke Revue passieren.

 

 

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