
Janine Schmocker
Autorin des Reiseberichts
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Brasilien Reisebericht
Rio de Janeiro! Wo könnte eine Reise durch Brasilien schöner beginnen? Von den Einheimischen «Cidade Maravilhosa» genannt, was so viel wie die wunderbare Stadt bedeutet, begeistert Rio mit unzähligen Höhepunkten. Die bekanntesten Wahrzeichen sind sicherlich der Zuckerhut sowie der Corcovado mit seiner Christusstatue. Es gibt in dieser Metropole allerdings noch unzählige weitere Sehenswürdigkeiten und Facetten zu entdecken. Ein besonderes Erlebnis ist für mich der Besuch der Cidade do Samba, einer Art Lagerhaus für die erfolgreichsten Sambaschulen des weltberühmten Karnevals. Bei einer dieser Schulen, den «Academicos do Grande Rio», durfte ich einen Blick hinter die Kulissen werfen und einen Eindruck davon gewinnen, wie sie sich während zwölf Monaten auf den nächsten Karneval vorbereiten. Es ist beeindruckend, wie viel Energie, Leidenschaft, aber auch finanzielle Mittel in die Vorbereitung dieses spektakulären Events fliessen.
Für Besucher, die sich gerne körperlich betätigen hat Rio ebenfalls einiges zu bieten. In der Nähe des Stadtteils Leblon ragen die beiden Zwillingsgipfel Dois Irmãos rund 533 Meter in die Höhe. Der Ausgangspunkt der Wanderung befindet sich oberhalb der Favela Vidigal. Der Aufstieg ist steil und bei schwülem Wetter durchaus herausfordernd. Doch nach etwa einer Stunde, werde ich mit einem 360°-Panorama belohnt. Von hier oben schweift der Blick über den Corcovado, den Zuckerhut, sowie über die weltberühmten Strände.



Von Rio de Janeiro aus, führt mich meine Reise weiter in den Nordosten Brasiliens, nach São Luís. Die Stadt blickt auf eine sehr bewegte Geschichte zurück: Gegründet von den Franzosen, eingenommen von den Portugiesen, zwischenzeitlich besetzt von den Holländern, fiel die Stadt doch wieder zurück in portugiesische Hände. Auch der Sklavenhandel hat hier tiefe Spuren hinterlassen. Tausende Menschen wurden aus Afrika verschleppt, um hier auf den Baumwollfeldern zu arbeiten. Der afrikanische Einfluss ist bis heute spürbar in der Kultur, der Kulinarik sowie der Musik, welche diese Region beeinflusst. Die Altstadt von São Luís zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Beim Spaziergang durch die Gassen fällt mir sofort der portugiesische Einfluss ins Auge. Ähnlich wie in Lissabon zieren farbenfrohe Azulejos (Kacheln) die Fassaden der Häuser. Doch der Zahn der Zeit nagt an den Fassaden. Fehlende finanzielle Mittel verhindern dringend nötige Restaurierungen. Der etwas melancholische Charme des Verfalls prägt daher diese Stadt.
Eine rund vierstündige Fahrt durch grüne Ebenen und kleine Dörfer bringt mich nach Barreirhinas, dem Tor zum Nationalpark Lençois Maranhenses. Was mich hier erwartet ist schlicht atemberaubend: Mit einem 4x4-Fahrzeug geht es direkt hinein in eine surreale Landschaft, geschaffen von Wind und Regen. Weisse Sanddünen, soweit das Auge reicht und dazwischen erstrahlen die vom Regenwasser gefüllten Lagunen in türkis und blau. Und das Beste: Man kann in den Lagunen baden! Am Abend beobachte ich von einer Düne aus, wie die Sonne langsam hinter dieser Wunderwelt aus Sand und Wasser verschwindet. Ein unvergesslicher Moment!



Am nächsten Tag geht es weiter mit einem Boot auf dem Rio Preguiças in Richtung Atins. Es ist eindrücklich, wie vielfältig die Landschaft hier ist. Dichte Mangrovenwälder säumen das Ufer und sogar ein kleiner Kaiman liegt dösend am Flussrand. In Caburé legen wir eine Mittagspause ein. Ein verschlafener Ort mit wenigen Restaurants, gelegen auf einer sandigen Landzunge zwischen dem wilden Atlantik und dem ruhigen Fluss.
Von Atins aus unternehme ich einen weiteren Ausflug in die märchenhafte Welt von Lençois Maranhenses. An diesem Labyrinth aus Sand und Wasser, das sich bis über den Horizont hinaus erstreckt kann ich mich nicht sattsehen.
Eine lange Tagesfahrt bringt mich weiter nach Jericoacoara. Teilweise führt diese Strecke im 4x4-Fahrzeug abseits der üblichen Strassen über sandige Dünen und wunderschöne Strände. Abenteuerliche Überfahrten in Mini-Fähren sind dabei auch Teil des Erlebnisses.
Jericoacoara, einst ein Fischerdorf, hat sich zu einem lebendigen Treffpunkt für Reisende entwickelt. Die Lage inmitten einer weitläufigen Dünenlandschaft und die konstanten Winde machen den Ort besonders bei Kitesurfern sehr beliebt. Abends versammeln sich Einheimische und Besucher auf den Dünen, um den berühmten Sonnenuntergang über dem Meer zu bestaunen.



Meine Reise durch diese einzigartige Dünen- und Küstenregion endet mit einem langen Transfer zum Flughafen Fortaleza. Von dort fliege ich via Recife weiter nach Fernando de Noronha. Bereits der Landeanflug auf diesen Inseltraum mitten im Atlantik ist aussergewöhnlich. Aus dem endlosen Blau des Atlantiks erhebt sich plötzlich ein üppig grüner Archipel. Ich übernachte in der traumhaft gelegenen Pousada Morena. An meinem ersten Abend hier beobachte ich vom gemütlichen Infinity-Pool aus, wie die Sonne hinter der markanten Felsformation Morro do Pico versinkt.
Ein Grossteil der Insel steht unter Naturschutz. Auf einem 4x4-Ausflug besuche ich einige der schönsten Strände. Darunter beispielsweise die Praia do Leão mit ihrer löwenähnlichen Felsformation, oder die Baía do Sancho, die als eine der schönsten Buchten Brasiliens gilt. Den Besuch muss man sich allerdings verdienen. Der Abstieg zum Strand erfolgt über zwei steile Leitern und Treppen. Besonders beeindruckt hat mich die Vielfalt des maritimen Lebens. Schon vom Strand aus lassen sich Haie im klaren Wasser beobachten. Ich hätte nicht gedacht, dass mich diese Tiere so faszinieren könnten!



Einmal mehr zeigt sich: Brasilien ist ein Land voller Kontraste, Farben und Geschichten. Seine Natur, seine Kulturen und seine Menschen berühren immer wieder aufs Neue.
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